Cash PIT (Kassenbasierte Einkommenssteuer) ab 2025 in Polen – Bedingungen und Abrechnungsregeln

Ab dem 1. Januar 2025 wird es im polnischen Steuersystem eine neue Option für Kleinunternehmer geben – die sogenannte Cash PIT. Die Änderung des polnischen Einkommenssteuergesetztes ermöglicht eine Abrechnung auf Kassenbasis. Dies bedeutet, dass das zu versteuernde Einkommen erst dann anfällt, wenn die tatsächliche Zahlung eingeht. Dieses Abrechnungsmodell soll kleine Unternehmen in Polen unterstützen und deren Liquidität verbessern, insbesondere in Fällen von Zahlungsverzögerungen durch Geschäftspartner. Nachfolgend werden die Regeln zur Nutzung der Cash PIT, die Einkommensgrenzen, sowie die Bedingungen für die Inanspruchnahme dieser Abrechnungsform detailliert erläutert.

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Cash PIT – Worum geht es?

Kassenbasierte PIT ist die Bezeichnung für eine Abrechnungsmethode, die im polnischen Steuersystem eingeführt wird und bei der das zu versteuernde Einkommen erst dann entsteht, wenn die Zahlung für verkaufte Waren oder erbrachte Dienstleistungen tatsächlich eingeht. Das bedeutet, dass Steuerpflichtige in Polen das zu versteuernde Einkommen nur dann ausweisen müssen, wenn ihr Geschäftspartner die Zahlung begleicht.

Das polnische Finanzministerium betont, dass Einnahmen bei dieser Methode nicht nur bei vollständiger Zahlung, sondern auch bei Teilzahlungen wie z.B. Anzahlungen, Vorauszahlungen oder Ratenzahlungen entsteht. Ebenso werden die Kosten erst dann in die Abrechnung einbezogen, wenn sie tatsächlich angefallen sind.

Es ist zu beachten, dass die derzeitige Abrechnungsmethode in Polen auf dem Prinzip der Periodenabgrenzung (Memorialprinzip) basiert. Das bedeutet, dass Unternehmer ihre Einnahmen bereits bei Rechnungsstellung erfassen müssen, auch wenn die Zahlung noch nicht erfolgt ist. Die Cash PIT, die diese Notwendigkeit im polnischen Steuerrecht beseitigt, soll Unternehmern helfen, Situationen zu vermeiden, in denen sie Steuern auf Einnahmen zahlen müssen, die noch nicht auf ihrem Konto eingegangen sind.

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Cash PIT ab 2025 – Für wen?

Die kassenbasierte PIT wird für Steuerpflichtige des polnischen PIT-Systems mit gewerblicher Tätigkeit verfügbar sein, die eine der folgenden Steuerformen nutzen:

• Steuertarif (Artikel 27 des polnischen PIT-Gesetzes),
• IP BOX (Artikel 30ca des polnischen PIT-Gesetzes),
• Pauschalsteuer (Artikel 30c des polnischen PIT-Gesetzes),
• Pauschalsteuer auf registrierte Einkünfte.

Folgende Bedingungen gelten für Unternehmer in Polen:

• Einkommensgrenze: Das Recht zur Nutzung der Cash PIT gilt für Unternehmer, die ihre gewerbliche Tätigkeit eigenständig ausüben und deren Einkünfte im Vorjahr 1 Mio. PLN nicht überschritten haben. Ursprünglich war im polnischen Steuerrecht eine Grenze von 250.000 Euro vorgesehen, was jedoch in der endgültigen Gesetzesfassung auf 1 Mio. PLN angehoben wurde.
• Neue Unternehmer: Die Cash PIT steht auch neu gegründeten Unternehmen in Polen zur Verfügung. Diese müssen die Wahl dieser Methode jedoch bis zum 20. Tag des Monats, der auf den Beginn der Tätigkeit folgt, anmelden.
• Bedingungen der Selbstständigkeit: Von der Cash PIT können nur natürliche Personen profitieren, die ihre Tätigkeit in Polen selbstständig ausüben. Das bedeutet, dass die Cash PIT nicht für Partner einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts oder einer offenen Handelsgesellschaft gilt, jedoch ist die Beschäftigung von Arbeitnehmern zulässig.

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Abrechnungsregeln für die Cash PIT im polnischen Steuerrecht

Einnahmenerfassung: Bei der Cash PIT wird das Einkommen am Tag des tatsächlichen Zahlungseingangs für eine ausgestellte Rechnung erfasst. Bei Teilzahlungen (z. B. Anzahlungen, Vorauszahlungen) wird das Einkommen entsprechend teilweise erfasst. Um Missbrauch zu verhindern, hat der polnische Gesetzgeber eine Zweijahresfrist festgelegt: Erfolgt die Zahlung nicht innerhalb von zwei Jahren nach Rechnungsstellung, ist der Unternehmer verpflichtet, das Einkommen zu erfassen, auch wenn die Zahlung nicht eingegangen ist.

Kostenabrechnung: Bei der kassenbasierten Methode können Unternehmer die Kosten erst abziehen, wenn sie tatsächlich anfallen, also dann, wenn die Zahlung für gekaufte Waren oder Dienstleistungen erfolgt ist.

Dokumentationspflicht: Die Cash PIT gilt ausschließlich für Transaktionen, die durch Rechnungen dokumentiert sind, was eine Überprüfung dieser Abrechnungen durch die polnischen Steuerbehörden ermöglicht. Zudem ist die Cash PIT auf B2B-Transaktionen beschränkt, was bedeutet, dass das kassenbasierte Einkommen ausschließlich in Geschäftsbeziehungen zu anderen Unternehmen in Polen erfasst wird.

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Verfahren zur Anmeldung der Cash PIT in Polen

Um die Cash PIT zu wählen, muss der Unternehmer eine schriftliche Erklärung beim polnischen Finanzamt einreichen. Unternehmer, die ihre Geschäftstätigkeit fortführen, müssen dies bis zum 20. Februar des jeweiligen Steuerjahres tun. Neu gegründete Unternehmen in Polen haben bis zum 20. Tag des Monats, der auf den Monat des Tätigkeitsbeginns folgt, Zeit. Wird die Tätigkeit im Dezember aufgenommen, muss die Erklärung bis zum Ende des Steuerjahres eingereicht werden.

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Vor- und Nachteile der Cash PIT

Vorteile:

• Verbesserte Liquidität: Der Unternehmer zahlt die Einkommenssteuer erst nach Zahlungseingang, wodurch die Notwendigkeit der Besteuerung unerfüllter Forderungen in Polen entfällt.
• Schutz vor Zahlungsverzögerungen: Verringert das Risiko von Steuerschulden, die durch Zahlungsverzögerungen von Geschäftspartnern entstehen.
• Transparenz bei B2B-Abwicklungen: Die Beschränkung auf Transaktionen zwischen Unternehmen in Polen erhöht die Transparenz und schützt vor Missbrauch.

Nachteile:

• Neue Aufzeichnungspflichten: Unternehmer müssen zusätzliche Aufzeichnungen für kassenbasiert abgerechnete Rechnungen führen, was den Verwaltungsaufwand erhöht.
• Verpflichtung zur Erfassung des Einkommens nach zwei Jahren: Wird die Forderung nicht innerhalb von zwei Jahren beglichen, muss der Unternehmer das Einkommen erfassen, was möglicherweise zu gerichtlichen Forderungen in Polen führen kann.
• Unterschiede in den Abrechnungsmethoden: Ein Unternehmer, der die kassenbasierte PIT nutzt, erfasst Einnahmen bei Zahlungseingang, während sein Geschäftspartner in Polen die Kosten nach dem Memorialprinzip erfassen kann, was möglicherweise eine zusätzliche Überwachung erfordern kann.

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Cash PIT in der Praxis – Ein Beispiel

Unternehmen A (Einzelunternehmen) verkauft Waren an Unternehmen B und stellt eine Rechnung über 10.000 PLN mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen aus. Bei der Cash PIT erfolgt die Umsatzrealisierung erst am Tag des tatsächlichen Zahlungseingangs. Wenn sich Unternehmen B um 90 Tage mit der Zahlung verspätet, muss Unternehmen A dieses Einkommen noch nicht erfassen. Erfolgt die Zahlung jedoch auch nach zwei Jahren seit der Rechnungsstellung nicht, ist Unternehmen A verpflichtet, das Einkommen für die Steuererklärung zu erfassen.

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Cash PIT – Ab wann gelten die Vorschriften in Polen?

Die neuen Vorschriften zur Cash PIT sollen ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten. Sie betreffen Einnahmen, die durch Rechnungen nach dem 31. Dezember 2024 in Polen dokumentiert sind, sowie Kosten, die nach diesem Datum anfallen. Es ist zu beachten, dass die neuen Vorschriften für im Jahr 2024 anerkannte Einnahmen, z. B. auf Basis von Rechnungen, die vor Inkrafttreten der Änderungen in Polen ausgestellt wurden, nicht gelten.

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Zusammenfassung

Die Cash PIT ist eine innovative Lösung im polnischen Steuerrecht, insbesondere für kleine Unternehmen, die mit Zahlungsproblemen von Geschäftspartnern konfrontiert sind. Bevor Sie sich jedoch für diese Abrechnungsform entscheiden, sollten Sie die potenziellen administrativen Anforderungen und die Notwendigkeit zusätzlicher Aufzeichnungen berücksichtigen. Die Cash PIT ist eine effektive Methode zur Optimierung des Cashflows, sollte jedoch individuell passend für das jeweilige Unternehmen ausgewählt werden.

Kontaktieren Sie uns! Wenn Sie Unterstützung bei der Auswahl der geeigneten Abrechnungsform benötigen oder mehr über die Cash PIT erfahren möchten, steht Ihnen unser Team von Steuerberatern gerne zur Verfügung, um die optimalen Lösungen für Ihre Bedürfnisse zu finden.

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